DAS IST KEIN SPAß! HIER WIRD HART GEARBEITET!

07.04.2008

Live aus...

Jürgen Kisseberth von Lidl fand gestern den Weg ins Studio zu Anne Will. In die öffentliche Runde traute sich das Mitglied der Unternehmensführung nicht. So nutzte Anne Will die Möglichkeit in einem aufgezeichneten Interview eher harmlose Fragen zu stellen.
Im Vorfeld dieser Aufzeichnung traf sich unser Korrespondent Anton Rados im Berliner Nobelcafé "Starbucks" um mit dem Geschäftsleiter für Mitarbeiter und Soziales über die aktuellen Vorwürfe zu sprechen. Das wirkliche wahre und unzensierte Interview - EXCLUSIV!

Late Night Show: Guten Tag Herr Kisseberth, es freut uns, dass Sie den Weg ins Café gefunden haben. Fühlen Sie sich eigentlich verfolgt?

Jürgen Kisseberth: Nein, noch nicht.

Late Night Show: Haben Sie Verständnis dafür, wenn sich der ein oder andere Lidl-Mitarbeiter jetzt verfolgt fühlt?

Jürgen Kisseberth: Nochmals nein.

Late Night Show: Lidl wird seitens der Presse mit Vorwürfen konfrontiert, durch den Einsatz von Dedekteien Mitarbeiter und die PIN-Nummern der EC-Karten von Kunden zu überwachen. Wie ist Ihre persönliche Haltung dazu?

Jürgen Kisseberth: Mir persönlich wäre es ziemlich unangenehm, wenn man mich bei meiner Arbeit beobachten würde. Denn wissen Sie, ich surfe den ganzen Tag im Internet auf illegalen Seiten, wie z.B. Demokratie.de. Aber die Mitarbeiter sind mir, gelinde gesagt, scheißegal.

Late Night Show: Es entsteht der Eindruck, Lidl würde seine Mitarbeiter systematisch "bespitzeln" und somit in die Privatsphäre eindringen.

Jürgen Kisseberth: Das ist eine bodenlose Frechheit. Das sind doch die Medien. Hier werden Gerüchte in den Umlauf gebracht. Wir haben keine Kameras versteckt.

Late Night Show: Entschuldigen Sie, Herr Kisseberth, aber das ist schon bewiesen. Ihre Geschäftsleitung gab es schon zu und entschuldigte sich.

Jürgen Kisseberth: Oh, das ist ja echt doof. Na ja, dann machen wir das halt, aber nicht systematisch! Systematisch werden bei uns lediglich die Mitarbeiter verprügelt.

Late Night Show: Das klingt aber hart. Ihre Mitarbeiter fühlen sich jetzt in Misskredit gebracht und persönlich verletzt. Was sagen Sie denen?

Jürgen Kisseberth: Das ist deren Problem! Sollen Sie sich doch ein Bier holen.

Late Night Show: Kann es sein, dass die Unternehmensführung sich der Lage noch nicht bewusst ist?

Jürgen Kisseberth: Doch, doch. Das Unternehmen versichert allen Mitarbeitern, dass sich so etwas mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit definitiv wiederholen wird! Ähm, ich meine nicht.

Late Night Show: Sie begründen diese Kontrollen mit den hohen Inventurverlusten, also Diebstählen. Haben Sie sich schon Gedanken über andere Wege zur Lösung dieses Problems gemacht?

Jürgen Kisseberth: Ja, das haben wir. In Zukunft dürfen in allen Filialen keine Polen mehr einkaufen. Und außerdem: diese Methoden gab es nur in 81 Prozent der Lidl-Märkte. - Sagte ich "81"? Ich meinte 18, also 8 Prozent eigentlich.

Late Night Show: Sie beschäftigten ja auch Detekteien. Diese führten die Bespitzelungen unabhängig durch. Dabei wurden private Informationen protokolliert, ist das richtig?

Jürgen Kisseberth: Quatsch! Nicht unabhängig! Das war so gewollt! Man muss eine mögliche Gründung eines Betriebsrates einfach mit allen Mitteln verhindern. Das ist wichtig, sonst kommt noch anderer Lidl-Schmutz an die Öffentlichkeit. Die Verhinderung ist durch den Besitz von privaten Details viel leichter. Deshalb wird Lidl zukünftig nur noch Detektive einsetzen. Um diesen illegalen Bereich zu optimieren wurden Columbo, Sherlock Holmes und Adrian Monk eingestellt.

Late Night Show: Ich denke, Sie sind sich der kritischen Konfliktsituation noch nicht wirklich bewusst.

Jürgen Kisseberth: Das ist so nicht richtig. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern konnten wir Inventurverluste mit Hilfe der Prügelstrafe durchaus minimieren. Dennoch lag der Verlust im Jahr 2007 bei 80 Millionen Euro.

Late Night Show: Das hindert Sie offenbar nicht daran Ihren öffentlichen Brief zu den Vorwürfen mit Hochglanz zu drucken.

Jürgen Kisseberth: Selbstverständlich nicht. Was sind schon 80 000 000 €!? Das sind in unserem Business doch wahre Peanuts.

Late Night Show: Sie haben die Kameraanlagen jetzt also abmontiert?

Jürgen Kisseberth: Na klar, wir haben jetzt alle privaten Daten unserer Kunden und Mitarbeiter, also werden künftig nur noch sichtbar angebrachte besser versteckte Kameraanlagen eingesetzt.

Late Night Show: Das war ein sehr nettes Gespräch, Herr Kisseberth. Vielen Dank.

Jürgen Kisseberth: Ebenso. Ich möchte noch versichern, dass wir einen offenen - SEHR OFFENEN - Umgang mit unseren Mitarbeitern führen und bitten alle Kunden weiterhi um Ihr vollstes Geld.

Keine Garantie für wirklichens Stattfinden des Interviews

2 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Mal wieder echt genial^^, was man doch alles aus ner scherzhaft... ähm ich mein ernsthaft gemeinten Entschuldigung alles rausholen kann XD

07 April, 2008 19:14

 
Blogger Marcel Emmerich meinte...

Ich bin da auch immer wieder von überrascht.

07 April, 2008 19:27

 

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