Schwarzweiß-Bild
Sowohl in den amerikanischen als auch in den deutschen Medien ist der Kampf ums Weiße Haus selbstverständlich permanent ein relevantes Thema. Allerdings ist die Art und Weise bei den deutschen Medienschaffenden
Schon als Grundschüler lernte man, für Namen auch mal passende Substitute zu verwenden. Das macht folglich auch jede große Tageszeitung: die tageszeitung, die Frankfurter Allgemeine, die Süddeutsche. Auch das ZDF, die ARD, RTL sind mit an Bord. Nicht zu vergessen die Agenturen wie DPA, AP oder Reuters. Alle verwenden sie es fröhlich mit.
Jeder weiß, dass Barack Obama schwarz ist. Oho, komm der ist schwarz, das müssen wir nochmal allen sagen. Deswegen schreibt die deutsche Medienlandschaft liebend gern über den "schwarzen Senator aus Illinois". Aber warum? Abschreckung á la Schäuble und der gefährliche Islam. Das ist zu billig.
Wir leben im 21. Jahrhundert und sollten doch mittlerweile, zumindest in Deutschland, fast am Ziel der Gleichstellung in den Medien angelangt sein. Dem ist anscheinend nicht so. Das zeigt schon die Tatsache, dass es lediglich Bascha Mika von der taz gelungen ist Chefredakteurin zu werden. Aber auch die taz kennt den "schwarzen Senator aus Illinois".
Ich würde ja gar nicht monieren, wenn ich schon x-mal von der "weißen Senatorin aus New York" gelesen hätte. Doch: Fehlanzeige. Da gibt es ja auch keinen Grund für die Betonung der Hautfarbe - wieso sollte es auch, ist doch "normal". Demzufolge gilt die schwarze Hautfarbe sogar bei kompetenten, seriösen Medien noch als "unnormal".
Jetzt kann man natürlich hingehen, und argumentieren, ein "Schwarzer" sei ein Novum. Aber auch eine Präsidentin wäre etwas Neues in der US-Geschichte. Doch hat schon irgendjemand gelesen, dass die "weibliche Senatorin aus New York" antritt? Ebenfalls nein.
Wir glauben, wir seien schon besonders weit auf dem Weg zur Gleichstellung, in Wahrheit aber fällt uns das immer noch auf. Wir nehmen es wahr. Wir berichten darüber.
Das ist völlig in Ordnung, solange nicht die "weiße Senatorin" vergessen wird und sämtliche Publikationen den Umstand der Hautfarbe unterstreichen, dass man schon an rassistische Meinungsförderung denken könnte. Warum wird nicht ständig der Zweitname von Obama genannt? Aus Hussein lässt sich auch so viel machen. Oder zieht Obama dann ins "Schwarze Haus"?
Die oben genannten Medien denken bei ihrer Berichterstattung nicht über den Tellerrand hinaus und gehen deshalb fahrlässig mit diesem Ausdruck aus. Konsequenzen werden vergessen oder auch verdrängt. Dass Medien die Macht haben, solche Bewegungen zu beeinflussen ist ihnen bewusst. Also muss man sich schon fragen: Was wollen sie damit erreichen?
Vor allem: Warum macht auch die taz da mit?
Wer Differenz macht, darf auch über Different berichten. Das scheint das Motto zu sein.
Vielleicht lesen wir bald ja auch "der schwule Bürgermeister aus Berlin" oder "der behinderte Innenminister". Das wären weitere Möglichkeiten offen angesprochene Themen nochmals dick zu unterstreichen.
Da ich den Publikatoren dieser Schriften keinen Rassismus unterstellen möchte, habe ich hier ein paar Vorschläge zusammengestellt:
Vielleicht könnte man ja diese benutzen. Oder man ist in Zukunft konsequent und spricht auch von dem "warmen Bruder aus Berlin."
1 Kommentare:
Also ganz ehrlich, aber ich les nich so viel Zeitung, bzw achte bei der Berichterstattung dann nichts so sehr darauf wie die genannt werden, aber ich denke, das Besondere ist halt, dass er der erste schwarze Präsi wäre, natürlich muss man das nich immer unterstreichen und ich wünsche mir auch, dass es damit aufhört, aber ich denke, davon sind wir noch sehr weit entfernt. Aber mich wundert es dann doch, dass es nich mehr hervorgehoben wird, dass Hillary eine Frau ist, vll liegts ja daran, dass die nich so beliebt ist wie Obama. Hoffen wir, dass die Zukunft wie Star Trek wird, mein absolutes Utopia der Zukunft. Kingt jetzt in den Zusammenhang vll blöd, aber is echt so.
27 Mai, 2008 22:22
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